
Meine Gedanken zur Ratssitzung am 17.06.
Heute bei der Sitzung des Stadtrats in Hückeswagen bin ich ein bisschen wehmütig geworden. Ich war einige Jahre Mitglied im Kreistag Coesfeld und habe die politische Arbeit dort sehr genossen. Aber aufgrund meines Umzugs musste ich mich mein Mandat niederlegen, deswegen sitze ich nun in den Zuschauerreihen.
Auf der Tagesordnung standen zwei große Bauvorhaben, die Erweiterung der OGS Wiehagen und Anträge zum neuen Hallenbad. Ich finde es sehr schade, dass der Antrag von SPD und Grünen für einen 3-Meter-Sprungturm im Hallenbad abgelehnt wurde. Der Turm hätte das Bad für Familien und besonders für Jugendliche deutlich attraktiver gemacht.
Die Diskussionen und Abstimmungen zu den Bauvorhaben haben mich sehr interessiert, weil Bauen genau mein Thema ist, da kenne ich mich aus. Seit 12 Jahren bin ich als Journalistin in der Baubranche unterwegs, erst im Bereich der Haustechnik, nun im Bereich der Baustoffe.
In all diesen Jahren habe ich mit Anwendern, Produktentwicklern, Forschern und Geschäftsführern über die Branche und deren Entwicklungen gesprochen. So konnte ich mir gute Fachkenntnisse aneignen, zum Beispiel zu neuen Methoden wie BIM oder serielles und modulares Bauen. Dadurch weiß ich, welche Aspekte man im Blick haben sollte, damit die Kosten und die Bauzeit nicht extrem steigen.
Ich verstehe, worüber Architekten und Planer sprechen, wenn sie ihre Ideen für Bauprojekte vorstellen. Und davon wird es in den nächsten Jahren noch einige in unserer Stadt geben. Als Bürgermeisterin werde ich gemeinsam mit dem Team von Bauamt und Gebäudemanagement die Projekte aufmerksam verfolgen und die richtigen Nachfragen stellen. Zwar werden viele Bauvorhaben inzwischen an Generalunternehmer übergeben, aber wie sagte neulich Claudia Pannhausen, Geschäftsführerin von Pannhausen + Linder Architekten, die den OGS-Neubau planen, treffend im Bauauschuss: „Auch einem Generalunternehmer muss man auf die Finger schauen.“
Genau das werde ich tun, und dafür auch mal Helm und Sicherheitskleidung anziehen, um raus aus dem Büro auf die Baustelle zu gehen. So wie auf dem Bild zu sehen – da habe ich für eine Reportage einen Gips-Steinbruch besucht.