
Mein Spagat zwischen Wahlkampf und Arbeit
Montagmorgen viertel nach sieben – los geht’s Richtung Süden. In den kommenden drei Wochen füllen mehrere Dienstreisen meinen Kalender – in die Oberpfalz, nach Franken, Wiesbaden, Stuttgart, Baden-Baden, Würzburg und in den Südharz. Übrigens alles mit der Bahn bzw. in Fahrgemeinschaften, trotz aller Probleme finde ich das ganz abgesehen vom ökologischen Vorteil auch deutlich entspannter als hunderte Kilometer auf der Autobahn zu verbringen.
Mein Dienstkalender ist immer gut gefüllt, für unsere Berichterstattung spreche ich regelmäßig persönlich mit den Geschäftsführern der Unternehmen aus unserer Baustoffbranche. Von kleinen Fachhändlern bis international tätigen Konzernen ist alles dabei. Und da ist natürlich klar, dass sich der CEO eines Konzerns nicht nach meinem Terminkalender richtet, sondern ich mich nach seinem.
Den Wahlkampf mache ich in meiner Freizeit, und ich nutze meine Urlaubstage in diesem Jahr für Termine in Hückeswagen. Mancher lässt sich für den Wahlkampf freistellen oder reduziert die Arbeitszeit. Das ist für mich aus zwei Gründen keine Option. Zum einen möchte ich meine Arbeit nicht zusätzlich meinem Team aufladen. Da gibt es beispielsweise den jungen Vater, der sich die Care-Arbeit mit seiner Frau teilt. Ich möchte nicht dafür verantwortlich sein, dass er sein Kind nur noch schlafend sieht, weil er im Büro Überstunden machen muss. Die Betreuung von Kindern und Älteren, ehrenamtliche Tätigkeit oder einfach mal nur Freizeit – meine Kolleginnen und Kollegen haben alle genügend eigene Beschäftigungen. Und zu meinem Verständnis von guter Führung gehört, dass wir als Team gut zusammenarbeiten – inklusive mir.
Der zweite Grund ist, dass ich Verantwortung selbstverständlich trage, wenn ich sie übernehme. Mein Anspruch im Berufsleben ist, durchgängig sehr gute Arbeit zu leisten. Und ich verspreche euch, dass das auch für meine Arbeit als Bürgermeisterin gelten wird: Ich werde jeden einzelnen Tag mein Bestes für Sie und unsere wunderschöne Stadt geben!